„Typisch Westfälisch“ - 63. Internationale ASC Deutschland Rallye

in Bad Sassendorf 30. Mai bis 03. Juni 2018

 

Im vergangenen Jahr war zunächst ungewiss, ob die Deutschland Rallye in 2018 überhaupt stattfinden wird; aber am Abend der Siegerehrung in Dresden verkündete Uwe Brodbeck den erfreulichen Beschluss des Präsidiums: „die Deutschland Rallye wird in 2018 durchgeführt – und zwar unter dem Dach des ASC Deutschland!“ Clubmitglieder aus verschiedenen Landesgruppen und der LG Westfalen, formierten sich zu einem Organisations-Team und mit dem westfälischen Sprichwort auf der Fahne: „wer den Teich aussaufen will, muss auch Kröten schlucken“, machte sich das Team, unter der Leitung von Wolfgang Presinger, an die Arbeit.

Bereits der Ablauf am Anreisetag war perfekt: am Sportflugplatz von Bad Sassendorf hatte die Warsteiner Brauerei eine Halle zur Verfügung gestellt und das Areal bot ideale Bedingungen. So konnten hier die PKW-Transportanhänger abgestellt werden, die Oldtimer waren über Nacht gesichert und ganz nebenbei wurden auf dem Gelände Druckschlauch-Zeitprüfungen bei den Vor-Starts durchgeführt. Renate und Harald Baier, verantwortlich für das Rallye-Büro, hatten die Ausgabe der Fahrtunterlagen vorbereitet und zur Begrüßung wurden neben Getränken der Warsteiner Brauerei, ein rustikaler Imbiss sowie Kaffee und Kuchen gereicht.

Schatzmeister des ASC Deutschland: Dr. Wolfram Loh. Studebaker Special Six, Baujahr 1922

Team Bremer-Emer, Opel Superb Cabriolet 1937. Carl Michael Emer ist Sportpräsident des ASC Deutschland

Wunderschön und nicht gerade langsam: BMW 328, Baujahr 1938. Team Moritz Richter
Im Ersatzwagen: Prof. Dr. Christian Günzow mit Gattin Dr. René Genzow. Landesgruppe Rheinland

Zwischen dem Hotel und der nahgelegenen Halle pendelte ein Shuttle-Bus. Zum abendlichen „Get Together“ hatte der ASC Deutschland in den weitläufigen Park des Maritim Hotels eingeladen. Eingerahmt zwischen dem historischem „Schnitterhof“ und dem Kurpark haben die Teilnehmer den Frühlingsabend in einer wunderbaren Atmosphäre bei einem BBQ genossen.

 

War man mit dem guten Wetter am Anreisetag verwöhnt, so versprach die Vorhersage für den Freitag einige Überraschungen und 5 Minuten vor dem geplanten Start schüttete es schlagartig wie aus Kübeln. Bei den Teams mit Fahrzeugen ohne brauchbaren Wetterschutz verdunkelte sich die Stimmung wie der bedrohlich schwarze Gewitterhimmel. An eine Fahrt unter diesen Bedingungen war überhaupt nicht zu denken. Erst mit einer Stunde Verzögerung konnte Petra-Maria von Wahlberg, bei der „Autostadt“ verantwortlich für Messen und Präsentationen, die Startflagge am „Erlebnismuseum Salzwelten“, in der Ortsmitte von Bad Sassendorf, schwenken. Moderiert wurde das Geschehen von unserem Schnauferlbruder Johannes Hübner, der wieder einmal auf seine charmante Art und mit beeindruckendem Fachwissen die Anwesenden begeisterte.

Mit fast 1 Stunde Verspätung ging es nach dem Wolkenbruch an den Start

Aus dem hohen Norden: Team Wibke und Florian Weiß, Willys Overland Baujahr 1944. Fuhren auf den 3. Platz der Gesamtwertung

Peter Finkemeier, Sportreferent der Landesgruppe Hessen und Kerstin Finkemeier: Invicta Open Tourer, 1928

Die insgesamt gut 150 km lange Tagesetappe führte im sanften Auf und Ab zum Möhnesee, den die Teilnehmer dann bei strahlendem Sonnenschein am Mittag erreichten. Am Seeufer war ein umfangreiches Buffet im „Hotel Griese“ eingerichtet. Bevor die Weiterfahrt angetreten wurde, mussten die Fahrer ihr Können bei einer Druckschlauch- und bei einer Distanzprüfung unter Beweis stellen - alle Zeitprüfungen wurden professionell und perfekt von den SB’s Reiner Wilhelm und Paul Partsch durchgeführt.

 

Mit jedem gefahrenen Meter zog am Nachmittag eine gewaltige Schlechtwetterfront näher und das einsetzende Gewitter glich einem Weltuntergangsszenario: riesige Wolkenberge türmten sich auf und machten innerhalb weniger Sekunden den Tag zur Nacht. Sturmböen peitschten Regen, Laub und Äste über die Felder. Kanalisation, Bäche und Gräben konnten die Wassermassen nicht bewältigen und die Straßen wurden mit Schlamm und Geröll überflutet. Ortschaften mussten gesperrt werden und die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Vollkommen verdreckt und teils sogar im Innenraum mit Wasser und Matsch geflutet, überquerten die Klassiker am Nachmittag die Ziellinie in Bad Sassendorf. Die Ereignisse des Tages lieferten natürlich ausreichend Stoff für angeregte Gespräche und im Rahmen des Westfälischen Abends feierten die Teilnehmer ausgelassen. 

Stimmung wie bei der Carrera Panamericana

Wenn man durch eine Pfütze fährt, dann bitte an der tiefsten Stelle

Gesamtsieger: Team Alexander Haller mit seiner Mutter im BMW 3-20, Baujahr 1933
Die Autostadt tankt Eiscreme!

Am zweiten Fahrtag dirigierte das Roadbook, sorgfältig ausgearbeitet von SB Helmut Auge, in die Region um Geseke und Soest. Unter optimalen Bedingungen rollten die alten Schnauferl mühelos durch die Landschaft. Highlight der Tagesetappe war die Durchfahrt durch den Ort Verlar. Vor der Haustüre von SB Kalli Behlau waren Bänke entlang der Straße aufgebaut und hier drängten sich begeisterte Zuschauer, die einen Blick auf die wunderschönen Oldtimer werfen wollten. Fahrer und Beifahrer wurden mit bestem italienischem Eis versorgt, Johannes Hübner begrüßte die Teams und moderierte das Szenario, Fotografen der örtlichen Presse feuerten ein Blitzlichtgewitter nach dem anderen ab und sogar eine Blaskapelle spielte mit zünftiger Musik auf. Da kam echtes „Mille-Miglia-Feeling“ auf... mitten im tiefsten Westfalen! Die folgende Mittagsrast war auf dem Gelände der Privatbrauerei „Hohenfelder“ in Langenberg organisiert und zu dem Re-Start sollten die Teilnehmer auch hier interessante Prüfungen absolvieren. 

Der Opel Superb eingerahmt von Anne Beth von der Warth, zuständig für "Food & Beveradge" und Moderator und Oldtimerlexikon Johannes Hübner

Kalli Belau (links) als Eismann. An beiden Rallyetagen wurden die Teilnehmer mit bestem italienischen Eis versorgt.

Vom schönen Niederrhein nach Westfalen: Team Zöllner im Ford A Cabrio, Baujahr 1929

Zeitprüfung: Cadillac 30 Open Tourer von 1912: Team Heinrich Ridder

Johannes Hübner... Eis macht glücklich!
Team Horst-Dietrich Wessel im Porsche 356 B Cabrio

Auf das abwechslungsreiche Rallye-Wochenende setzte der Festabend im Kongresszentrum dann den krönenden Abschluss! SB Wolfgang Auge hatte ein emotionsgeladenes Unterhaltungsprogramm gesponsert: der Seifenblasenkünstler „Blubb“ begeisterte die Gäste mit einer tollen Vorführung und die Sandmalerei der Künstlerin „Sabrina“ sorgte für Gänsehaut. Über Tische und Bänke ging es bei dem Auftritt der „Euro Kids“, einem energiegeladenen Gesangsquartett. Zur Musik eines DJ’s (besser gesagt einer „DJ’line“) wurde bis spät in die Nacht getanzt. Die Siegerehrung war von Wolfgang Presinger knackig moderiert und die Pokalübergabe durch den Sportpräsidenten des ASC, Carl Michael Emer, wurde im richtigen Zeitrahmen zelebriert.

Die ebenfalls kompakt gehaltenen Dankesreden waren mit einem beeindruckenden Foto-Mix der Rallye untermalt und das Auto des jeweils platzierten Teams wurde bei der Preisübergabe auf der großen Leinwand eingeblendet. Über diese Siegerehrung wird man im ASC bestimmt noch lange sprechen! Gesamtsieger ist das Team Alexander Haller auf einem BMW 3-20 von 1933. Den ersten Platz der Non-Fiva-Wertung hat das Team Michael Brechmann, mit einem Rolls Royce Sedancalette De Ville von 1923, belegt.

 

Die Internationale ASC Deutschland Rallye 2018 war ein wirklich beeindruckendes Erlebnis  und mit Spannung dürfen wir die 64. Auflage, die vom 30. Mai 2019 bis zum 02. Juni 2019 in Siegen stattfinden wird, erwarten. 

 

Bericht Gerhard Breuer

Fotos Claudia & Gerhard Breuer

Gruppenfoto der Gesamtsieger... vlnr: ASC Präsident Uwe Brodbeck. Platz 1 Alexander Haller mit seiner Mutter. werner Brungs mit Tochter, Platz 2. Wibke und Florian Weiss aus Hamburg, Platz 3.

Leiter der Gesamtorganisation und Messingebeauftragter des ASC Deutschland: Wolfgang Presinger

Über Tische und Stühle: ausgelassene Stimmung am Abend der Siegerehrung

Ein Teil des Helferteams... Mission gelungen!

Haben den Saal gerockt! Gesangs- und Show-Quartett "Eurocats"

Gelungener Auftakt des Abends: Seifenblasen-Künstler Blubb

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