67. Stiftungsfest des Allgemeinen
Schnauferl-Club e.V. (ASC)
Landesgruppe Rheinland
Am 24. Januar 2017 fand zum 67. mal das Stiftungsfest der ASC Landesgruppe Rheinland mit dem traditionellen Hummeressen statt. Das Stiftungsfest ist die Jahresauftaktveranstaltung und der Neujahrsempfang des Allgemeinen Schnauferl-Club.
Aus ganz Deutschland waren Gäste, Freunde und Schnauferlbrüder eingeladen. Der historische Gobelin-Saal im Excelsior Hotel Ernst in Köln war mit 108 Teilnehmern vollständig ausgebucht. Unter den Gästen waren unter anderem der ehemalige Dompropst Dr. Norbert Feldhoff, Kölns Bürgermeister Hans-Werner Bartsch und ASC Gesamtpräsident Uwe Brodbeck. Ferner waren 11 Präsidenten aus den ASC Landesgruppen der Einladung gefolgt Gastredner war in diesem Jahr der Schweizer Autovisionär und CEO der Rinspeed AG, Frank Rinderknecht.
Mit einer ausgelassenen Stimmung startete der Abend bei guten Gesprächen während des traditionellen Sektempfangs im Foyer des Hotels.
Die Vorfreude auf die nahende Oldtimer- und Rallye-Saison war den Gästen anzumerken und sicherlich steigerte auch der Gedanke an das folgende Festessen die gute Laune der Teilnehmer. Die Leistung der Küche des Excelsior Hotel Ernst unter der Führung von Küchenchef Tobias Koch, hat dann auch alle Erwartungen erfüllt. Für das perfekte Hummer-Menü und für den aufmerksamen Service gab es großes Lob.
Werner Krupp, Präsident der ASC Landesgruppe Rheinland, eröffnete den festlichen Abend mit den besten Wünschen zum neuen Jahr und begrüßte den diesjährigen Gastredner Frank Rinderknecht, die 11 anwesenden ASC Präsidenten, Gäste und Ehrengäste sowie die anwesenden Schnauferlbrüder. In seiner Ansprache zog Werner Krupp einen interessanten Bogen durch das Thema Automobil und dem Oldtimer als Weltkulturerbe.
Ausführlich berichtete Werner Krupp über den Nicolaus-August-Otto-Park, der im historischen Flughafen Butzweilerhof als Motorworld Köln Rheinland entsteht. Die zündende Idee für die Belebung des alten Flughafens kam aus den Reihen der Landesgruppe Rheinland. Die Umsetzung des Vorhabens war erst durch zahlreiche Gespräche zwischen dem ASC und der Stadtverwaltung möglich geworden.
Mit Grußworten der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker übernahm anschließend Kölns Bürgermeister Hans-Werner Bartsch das Wort und wünschte allen Anwesenden ein gutes neues Jahr. Obwohl man, so Bartsch, dies laut eines Dekrets aus dem Jahr 1642 nur bis zum 21. Januar, dem Tag der heiligen Agnes, dürfte. „Dat hellige Kölle“ hat eben für alles seine Regeln. Hans-Werner Bartsch nahm die Vorlage von Werner Krupp zur Motorworld im Butzweilerhof auf und würdigte den Einsatz des ASC und das Engagement des Investors, der Motorworld/Active Group. Das Projekt sei eine kulturelle und wirtschaftliche Bereicherung für die Domstadt.
Wie jedes Jahr ein wirklicher Genuss war die Rede des ehemaligen Dompropstes Dr. Norbert Feldhoff. Mit gekonnt rheinischem Humor referierte Dr. Feldhoff aus seinem Blickwinkel über die Entwicklungen in der Oldtimerwelt und fragte zu der rasanten Preisentwicklung bei den hochwertigen klassischen Fahrzeugen: „Wie wertvoll sind wohl in 70 Jahren die Wagen von prominenten Menschen? Was kostet dann zum Beispiel das Auto von Donald Trump? Nun ja, wenn amerikanische Wagen überhaupt so lange halten“.
Mit dem Hinweis auf die Diskussionen um Feinstaub, Diesel-Autos in den Innenstädten und der Frage nach der freien Fahrt historischer Fahrzeuge in den Umweltzonen, zeigte ASC Gesamtpräsident Uwe Brodbeck, dass es für die Oldtimer-Welt in der Zukunft wichtige und ernste Themen zu klären gibt. Uwe Brodbeck griff das Thema Wertentwicklung auf: Wenn sich die Preise weiterhin so rasant entwickeln würden, dann trauen sich viele Oldtimer-Besitzer nicht mehr mit diesen Fahrzeugen an einer Rallye oder Ausfahrt teilzunehmen. Oldtimer verschwinden in den Garagen und dies sei keine wünschenswerte Entwicklung so Brodbeck, denn Automobile sind Fahrzeuge und keine Stehzeuge. Man wird viele der raren und hochwertigen Klassiker immer seltener auf unseren Veranstaltungen sehen.
Der Gastredner des Stiftungsfestes 2017, Frank Rinderknecht, weltweit anerkannter Autovisionär und CEO der Rinspeed AG, referierte in einer frei vorgetragenen Rede von seinen Anfängen als jüngster „Garagist“ der Schweiz und über die anschließenden Erfahrungen im Automobilbau in den USA. Die Rinspeed AG entwickelte sich zu einer Tuning-Schmiede und zu einem Auto-Entwickler.
Mit den Jahren brachte die große Welt der Autoindustrie immer neue Leistungs- und Geschwindigkeits-Höchstleistungen hervor; Bugatti präsentierte zum Beispiel den 1000 PS starken Veyron. Doch immer mehr Menschen fragten nach dem Sinn und dem Zweck dieser Super-Autos. Der Ruf nach umweltgerechten Antrieben und Fahrzeugen für die Ballungsräume wurde stärker. In diesem Wandel hat sich Frank Rinderknecht entschlossen grüne Mobilitätskonzepte der Zukunft zu entwickeln.
Im Jahr 2002 schickte Rinspeed den „Advantige R one“ als Biogas-Sportwagen auf den Genfer Autosalon und weitere Erd- und Biogas Fahrzeuge sollten folgen. Nach den vielen erfolgreichen Jahren in der Tuner-Szene, unter anderem als Veredler der bekannten „Rinspeed-Porsche“, verließ Frank Rinderknecht 2007 die Tuning-Industrie.
Heute entwickelt das Unternehmen mit Sitz in Zumikon bei Zürich zukunftsweisende Konzeptfahrzeuge mit elektrischen Antrieben. Die neueste Entwicklung ist der mit Strom angetriebene Kleinwagen Oasis, der soeben auf der „Consumer Electronic Show – CES“ in Las Vegas vorgestellt wurde. Die Rinspeed AG erhebt heute den Anspruch zu den führenden Entwicklern in der E-Mobilität zu gehören und wird, so Frank Rinderknecht, „jedes Jahr ein Auto der Zukunft entwickeln, dass man anfassen und auch fahren kann“.
Bericht Gerhard Breuer. Fotos Gerhard Breuer und Rinspeed AG