69. Stiftungsfest des ASC Rheinland mit
Jahresauftakt-Veranstaltung des ASC Deutschland
22. Januar 2019 in Köln
Der Gobelin-Saal des ehrwürdigen Excelsior Hotel Köln, war bis zum letzten Platz gefüllt. Aus vielen ASC Landesgruppen waren Präsidenten, Ehren-Schnauferlbrüder und Schnauferlbrüder zahlreich der Einladung nach Köln gefolgt. Weitere zahlreiche Gäste waren aus Politik, Automobilwirtschaft, Interessenverbänden und aus der Verwaltung, anwesend.
Werner Krupp, Präsident des ASC Rheinland, konnte nach 9 Jahren zum Zweiten Mal in den 69 Jahren seit bestehen des Stiftungsfestes, Bürgermeisterin Frau Scho Antwerpes begrüßen. Für die LG Rheinland kann das als Urknall bezeichnet werden. In seinen weiteren Ausführungen seiner Begrüßungsrede zeichnete er ein positives Resümee über die Entwicklung des Nicolaus-August-Otto-Park in der Motorworld Köln Rheinland. Im Jahr 2009, also vor 10 Jahren, war auf dem damaligen Stiftungsfest erstmals die Vision der Wiederbelebung des ehemaligen Flughafens Butzweilerhof, als Zentrum für die automobile Kultur, vorgestellt worden.
Uwe Brodbeck, Präsident des ASC Deutschland, mahnte in seiner Ansprache zur Einheit auf dem Weg das automobile Erbe zu erhalten und für die Zukunft zu sichern; die Oldtimer-Clubs sollten hierfür gemeinsam und organisiert kämpfen. Der ADAC, offizieller Vertreter der Fiva in Deutschland, sei der geeignete Interessenvertreter.
Elfi Scho Antwerpes, 1. Bürgermeisterin in Köln, forderte Weitsicht und vorausschauendes Handeln für die Entwicklung zukunftsweisender Verkehrskonzepte für die Großstädte.
Die anhaltenden Diskussionsthemen um Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, die Zukunft des Verbrennungsmotors sowie die Gestaltung des zukünftigen Individualverkehrs in den Ballungsräumen, waren in den vorangegangenen Begrüßungsreden immer wieder angeschnitten worden. So wurde dann auch der Vortrag des Gastredners, Herrn Prof. Dr. Günther Schuh, Gründer und CEO der e.Go Mobile AG, mit zunehmender Spannung erwartet. Die Gäste, die ein uneingeschränktes Plädoyer für den Elektromotor erwartet oder vielleicht befürchtet hatten, wurden jedoch enttäuscht, oder - was auch naheliegen könnte – dankbar erlöst. Prof. Schuh, der nach eigenen Worten „noch nie so viel Quatsch über die Elektromobilität gehört habe“, sprach, in Bezug auf die Fahrverbote, von einem Angriff auf die Individual-Mobilität: „ … gegen diesen Angriff müssen wir uns erheben und wir müssen mehr Ehrgeiz für sinnvolle Lösungen entwickeln“. Eine Zukunftslösung sei laut Prof. Schuh der rein elektrische Antrieb nicht. Große Batterien in PKWs seien Unsinn und die Erwartung mit einem E-Auto jemals schnell und weit fahren zu können, werden sich nicht erfüllen. Bei einem E-Auto setzen uns die Naturgesetze Grenzen und auch die vielen „Meinungen“ der sogenannten Experten, werden diese Naturgesetze, denen die Batterien unterliegen, nicht ändern können.
Natürlich musste der diesjährige Gastredner nebenbei etwas Werbung für sein neues E-Auto machen. Allerdings sei dieses Auto in einem Haushalt dann eher das Zweit- oder Dritt-Auto, welches nur für den Kurzstreckeneinsatz in der Stadt konzipiert wäre. Eine wirkliche Zukunftslösung könnte ein Plug-in-Hybrid-Auto sein, welches mit einem E-Motor, mit einer kleinen Batterie und einem zusätzlichen Verbrennungsmotor zur Stromerzeugung ausgestattet ist. Bei diesem Konzept sei auch der Einsatz einer Brennstoffzelle denkbar.
Einen besonderen Bezug zu Köln verheimlichte Prof. Schuh nicht: „... geboren bin ich in Köln-Kalk und bei den Roten Funken war ich im Rosenmontagszug 4 Jahre lang Kamelle-Jong“. Bei dem Geburtsort Köln-Kalk könnte man mit etwas Fantasie eine Erklärung für die Affinität zu den aktuellen E-Autos erahnen. Der Kölner Akkumulatoren-Hersteller „Hagen“ hat in Kalk von 1904 bis 1909 rein elektrisch betriebene Autos in Serie produziert. Bei diesen Autos wurden, sehr zukunftsweisend, die Batterien bei einem „Tankvorgang“ nicht geladen, sondern gewechselt. Die Hagen-Werke mussten die Produktion jedoch bereits im Jahr 1909 wieder einstellen – das Auto war nicht wirtschaftlich.
Fotos und Bericht
SB Gerhard Breuer
ASC Rheinland