64. Internationale Deutsche ASC Schnauferl-Rallye
30. Mai bis 02. Juni 2019 in Siegen - ASC Westfalen-Süd
Ausrichter der 64. ASC Deutschland Rallye war der ASC Westfalen-Süd. Die Siegener sind für ihre gut organisierten Frühjahrsanfahrten um das Goldene Krönchen bekannt und auch über die sensationelle ASC Deutschland Rallye des Jahres 2009 wird heute noch mit Begeisterung gesprochen. Die Erwartungshaltung an die Leistungen der Süd-Westfalen war entsprechend hoch aber die Teilnehmer sollten nicht enttäuscht werden!
Mit rund 165 Fahrzeugen war ein wirklich stattliches Starterfeld zusammengekommen und die reine Zahl ist ja schon beindruckend! Die Qualität und die Vielfalt der Fahrzeuge waren faszinierend und so manch einem Betrachter ist schlichtweg die Kinnlade runter geklappt. 86 Autos waren aus den Vorkriegs-Epochen bis einschließlich Baujahr 1942 und 24 Fahrzeuge waren sogar vor dem ersten Weltkrieg gebaut. Ein Benz Velo Comfortable, gebaut 1898, war das älteste Teilnehmerfahrzeug. Das hier nicht einfach nur „Masse“ sondern tatsächlich „Klasse“ zusammengekommen ist, kann sich Bobby Krämer, Präsident der Siegener Truppe, auf die Fahne schreiben. Lange bevor die Ausschreibungsunterlagen gedruckt waren, hatte Bobby Krämer bereits begonnen die Werbetrommel für die Deutschland Rallye zu rühren und Bobby Krämer („mein Herz schlägt für die ganz alten Autos“) hat in zahllosen Gesprächen und Telefonaten die Fahrer dieser Vorkriegs-Oldtimer persönlich angesprochen und auch Oldtimerfreunde, die mittlerweile inaktiv sind und nicht mehr fahren, für die Teilnahme gewinnen können.
Treffpunkt für die anreisenden Teilnehmer war wieder das Autohaus Bald an der Leimbacher Straße in Siegen. Hier fanden dann auch die technische Abnahme und die Ausgabe der Fahrtunterlagen statt. Für die Teilnehmer, die mit einem Trailer angereist waren, standen großzügige Stellflächen an der Siegerlandhalle bereit. Am Abend wurden die Teilnehmer und Helfer mit Bussen zur Krombacher Brauerei gebracht. Der Abend wurde, bei guter Stimmung, frischem Bier und der traditionellen Brotzeit mit Schinken und Gurken, gefeiert.
Links: Team Richter im BMW 328, Baujahr 1938
An den beiden Rallyetagen führte das Roadbook über drei unterschiedliche Routen - bereits bei der Abgabe der Nennung konnte man aus einer kurzen, einer mittleren und einer langen Streckenführung auswählen. Das Teilnehmerfeld hat sich somit gut aufgeteilt und auseinandergezogen. Somit gab es keine langen Kolonnen oder Ampelstaus. Zu den Sonderprüfungen waren dann wieder alle Fahrzeuge zusammen. Die Prüfungen hatte man übrigens dreifach besetzt und es gab keine nennenswerten Wartezeiten. Alle Helfer waren auf den Ansturm gut vorbereitet und die Stimmung bei den Helfern war durchweg sehr freundlich und entspannt. Am Freitag führte die schön ausgewählte Routen in den Westerwald und am Samstag ins Sauerland.
Die Eindrücke des Freitagabends werden noch lange in Erinnerung bleiben! Deutlich über 400 Gäste haben sich im Autohaus Mercedes Bald getummelt und für jeden Gast war ein Sitzplatz vorhanden. Die Organisation rund um Essen und Getränkeversorgung war sehr gut ausgedacht: an 4 Stationen konnte man sich seinen Teller vollladen – von Salat, Nudeln, bis hin zum argentinischen Steak, war für jeden Geschmack etwas dabei und die Speisen wurden vor Ort frisch zubereitet. Auch zu dem Essen und zu den Getränken am Freitag, waren die Teilnehmer und die Gäste eingeladen. Bei der umfangreichen Getränkeauswahl kamen auch Weintrinker nicht zu kurz. Wie in 2018, wurden Naheweine der Winzerfamilie „Sinß“ ausgeschenkt. Das größte Lob verdient wieder das Team des Autohauses Bald. Dieses Engagement ist einfach nicht zu toppen!
Richtig Bewegung kann in den Abend, als ein Nachbau eines Einzylinder-Motors in Betrieb genommen wurde. Schlagartig standen – besonders die Männer – um den Motor herum. Die Show war dann ganz perfekt, wie Bobby Krämer auf einem Nachbau des ersten Motorrades seine Runden durch die Räume drehte. Am Bierpavillon waren in der Zwischenzeit zwei Lanz Bulldog Tracktoren in Betrieb genommen worden.
Rechts im Bild: Werner Krupp, Präsident ASC Rheinland auf dem Nachbau des ersten Motorrads
Die Siegerehrung wurde am Samstag in der Siegerlandhalle gehalten. Die rund 450 Gäste wurden mit einem kurzweiligen Programm bestens unterhalten und die zahlreichen Ehrungen und Pokalübergaben zogen sich dann auch leider etwas in die Länge.
Für Abwechslung sorgten eine Feuershow zu Beginn des Abends. Spektakulär war der Auftritt des Akrobaten Noah Chorny, der sich an einer Laterne rauf und herunter hangelte. Das Parodie-Programm von Jörg Hammerschmidt rundete schließlich das Show-Programm ab. Während des Essens und nach der Siegerehrung wurde auf der großen Leinwand eine Foto-Präsentation mit Eindrücken der Rallye gezeigt – für die Fotos waren Claudia und Gerhard Breuer aus Köln verantwortlich.
Ab 10.30 Uhr, und somit zu einer angenehmen Uhrzeit, trafen sich die Teilnehmer am Sonntag auf dem Platz am unteren Schloss in Siegens Altstadt. Hier wurden die weiteren Ehrenpreise an die Teilnehmer übergeben und im Anschluss traf man sich noch zum traditionellen Katerfrühstück im Autohaus Bald. Bei Hering und Kuchen ist hier die 64. Ausgabe der ASC Deutschland Rallye langsam ausgeklungen. Das Team rund um Bobby Krämer, Prof. Dr. Thomas Heupel und natürlich Roland Strack, dem langjährigen Sportreferenten der Siegener, hat eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt. Alle Helfer haben eine wunderbare Leistung abgeliefert, das Wetter war auf bestem „Toscana-Niveau“ und die Stimmung bei den Teilnehmern war ausgelassen und gut. Roland Strack hat nun 20 Jahre lang die Ausfahrten und Rallyes im ASC Westfalen-Süd erfolgreich organisiert. Mit nun runden 70 Jahren, gibt Roland Strack das anspruchsvolle Amt an seine Nachfolger weiter.
Die 65. ASC Deutschland Rallye wird 2020 in Lübeck von der ASC Landesgruppe „Hamburg und die Hansestädte“ ausgerichtet werden. Der ASC ist dann übrigens 120 Jahre alt! Der Termin: 12. bis 14. Juni 2020.