Burgen, Schlösser & Stahl...
Herbstausfahrt der ASC Landesgruppe
Rheinland, 13. bis 15. Oktober 2017
Die Wettervorhersage hatte einen goldenen Oktober angekündigt und bei dieser guten Prognose kamen tatsächlich alle Schnauferlbrüder mit ihren Oldtimern oder Youngtimern zum Start der 23. Ausgabe der Herbstausfahrt. Ausgangspunkt war in diesem Jahr der Golfplatz „Am Lüderich“ in Overath-Untereschbach.
Bei einem umfangreichen und sehr schmackhaften Frühstück im Bistro des Golfclubs, hatten die Teilnehmer bereits Gelegenheit zur angeregten Unterhaltung. Nach der Ausgabe der professionell angelegten Fahrtunterlagen ging es auf die reizvolle Strecke durch das Bergische Land und durch das Oberbergische Talsperrenland, bis nach Reichshof-Dreschhausen. Hier war eine kurze Pause, mit einem Glas Sekt für die Beifahrerinnen und einem Glas Selters für die Fahrer, organisiert. Ein herzlicher Dank an Elisabeth und Dieter Morath für das Sponsoring der Getränke.
Durch das schöne Wildenburger Land ging es zur Mittagsrast in Siegen und dort zur privaten Oldtimer-Werkstatt von Bobby Krämer, Präsident der ASC Landesgruppe Westfalen-Süd. Zwischen den „richtig alten Kisten“, wie Bobby Krämer seine Autos aus der Zeit von 1903 bis 1926 gerne bezeichnet, waren Bierzelttische und Bänke aufgebaut. Als Imbiss wurde, landestypisch und rustikal, Sauerländer Bockwurst mit Kartoffelsalat gereicht. Der Präsident unserer Landesgruppe, Werner Krupp, überreichte als Gastgeschenke Blumen und ein hochwertiges Fotobuch mit Bildern der „Frühjahrsanfahrt 2017 um das Güldene Krönchen“. Vielen Dank an Helga und Bobby Krämer, für die wunderbare Gastfreundschaft.
Nach einer Führung durch den Metall verarbeitenden Betrieb von Bobby Krämer, mussten die Teilnehmer vor dem Re-Start zunächst eine anspruchsvolle Fahrprüfung absolvieren: die Fahrer sollten mit verbundenen Augen, unter den Anweisungen der Beifahrerinnen, eine S-Kurve in einem Pylonen-Kurs durchfahren. Am Zielpunkt musste der Fahrer den Wagen so zum stehen bringen, dass die Beifahrerin vom Fenster aus eine Glocke läuten kann… das Ganze in einer Zeitvorgabe von 60 Sekunden. Nun ja, da spielten sich schon tolle Szenen ab und so manche Pylone sah anschließend etwas mitgenommen aus.
Das Roadbook dirigierte die Teilnehmer anschließend über kleinste Land- und Kommunalstraßen quer durch den Westerwald zum Ziel, dem Hotel Schloss Montabaur. Wie bereits das Motto der diesjährigen Tour vermuten lässt, war das Roadbook mit allerhand Informationen zum Bergbau und der Metallverarbeitung gefüllt und auch die zahlreichen Burgen, Ruinen und Schlösser, die links und rechts der Straße stehen, waren im Roadbook mit kurzweiligen Hinweisen erläutert.
Bei der Ankunft in Montabaur stand der Hoteldirektor, Ralf Kleinheinrich, persönlich an der Einfahrt zur Garage und lotste die Fahrzeuge in das sichere Quartier und zum Check-Inn im Foyer des „Haus Coblenz“ wurde den Teilnehmern ein Glas Sekt, Wasser und auch alkoholfreier Prosecco auf Kosten des Hotels gereicht. Das Gepäck wurde in der Zwischenzeit durch das Hotelpersonal auf die Zimmer gebracht... das war ein toller Service! Am ersten Abend traf man sich zum lockeren Get Together und Abendessen in der modernen Glaskuppel, einem Event-Raum des Hotels. Angeregte Gespräche, gute Weine, ein umfangreiches Buffet und eine interessante Sonderprüfung, rundeten den gelungenen ersten Tag der Ausfahrt ab.
Der Frühnebel hatte sich noch nicht ganz aufgelöst, da starteten die Oldtimer und Youngtimer bereits zur Ausfahrt am Samstag. Auf den Feldern blinzelte die Sonne durch die Nebelschwaden und diese Szenerie war ein ganz besonderes Erlebnis. Es ging schnurstracks in Richtung „Lahn-Dill-Kreis“ in Hessen. Auf den gerne besungenen Höhen des Westerwalds schien bereits die Herbstsonne.
Ziel am Vormittag war das Schloss Braunfels, im gleichnamigen Ort. Die sehr interessante Führung durch das weitläufige Gemäuer bot Einblicke in die Geschichte des Anwesens und in die umfangreiche Kunst- und Möbelsammlung der Grafen von Oppersdorff zu Solms-Braunfels. Das Schloss Braunfels ist seit über 800 Jahren im Besitz der Familie Solms und die Anlage blieb auch im letzten Krieg unversehrt! Entsprechend authentisch und vollständig ist das Interieur. Über 500 Gemälde hängen in den historischen Räumen und nicht wenige stammen von namhaften Künstlern oder aus deren Werkstätten.
Der Zeitplan war am gesamten Wochenende so entspannt, dass nach der Führung durch das Schloss noch genug Zeit für einen Bummel durch die reizvolle Altstadt von Braunfels war. Die Eisdiele, am mit Fachwerkhäusern umgebenen Marktplatz, hatte schlagartig gut zu tun.
Die folgende kurze Etappe führte über wunderbare und sonnige Sträßchen in das kleine Städtchen Löhnberg, zur Mittagsrast im Hotel „Zur Krone“.
Am Nachmittag war die Route komplett im „Cruise-Modus“ zu fahren und Sportreferent Gerhard Breuer hatte bei der Auswahl der Strecke nochmals alle Register gezogen: über kleine und kurvige Straßen, großteils ohne Mittelstreifen, ging es bei bestem Herbstwetter entlang der Lahn und quer durch das Gelbachtal in Richtung Hotel. Die Gesamtstrecke an beiden Fahrtagen betrug übrigens rund 360 Kilometer und von der Strecke gingen nur ca. 3 Kilometer über breite Bundesstraßen.
Am Abend sollten die Teilnehmer mit einem festlichen Menü im historischen Rittersaal des Schloss Montabaur verwöhnt werden und zum Auftakt des Festabends hatte der Club zu einem Sektempfang in den Schlosshof gebeten. Dort stand der Mercedes 300 „Adenauer“ unseres Präsidenten mit ASC-Standarte und großer ASC Fahne umrahmt. Dies war ein einzigartiges Ambiente. Der bis dahin schon gute Service des Hotels hatte nochmal richtig zugelegt: die Teilnehmer wurden vom „Haus Coblenz“ aus mit dem Hotel-Shuttle zum Schloss hoch gefahren und die Leistung des Service-Teams während des festlichen Abends war perfekt. Unser ganz besonderer Dank geht an den Bankett-Chef Frederik Freund mit seinem eingespielten und freundlichen Team.
Ausschlafen „durften“ die Teilnehmer natürlich am Sonntag und im eigens für den ASC reservierten Bereich wurde ausgedehnt gefrühstückt! Wie jedes Jahr, so war auch die Herbstausfahrt 2017 wieder mit interessanten und vielseitigen Sonderprüfungen gespickt. Traditionell werden am Sonntag, im Rahmen einer kleinen Siegerehrung, die besten Ergebnisse und auch das „Schlusslicht“ geehrt.
Die Teilnehmer hatten als erste Prüfung am Freitag ein Geduldspiel lösen müssen. Am Freitagmittag gab es die Fahrprüfung mit verbundenen Augen und am Freitagabend stand die „Schnupper-Prüfung“ auf dem Programm. Andrea Linke und Alexander Krahé hatten sich mit dieser Vielfalt wieder richtig tolle Aufgaben einfallen lassen. Vielen Dank für das große Engagement! Darüber hinaus waren zwei weitere Prüfungen vorbereitet: ein Bonbonglas war mit Zündkerzen gefüllt und den Inhalt galt es möglichst genau zu schätzen. Die Korrekte Antwort: 117 Stück! Zufall, dass der ASC ebenfalls 117 Jahre alt ist... es passte aber tatsächlich keine weitere Zündkerze in das prall gefüllte Glas. Neben den beiden „Sinnes-Prüfungen“ („Fahren im Blindflug“ und der „Schnupper-Prüfung“), haben die Fahrer auch noch eine „Tast- oder Fühl-Prüfung“ absolvieren müssen. Hierbei sollten möglichst viele, der in einer präparierten Kiste liegenden Motor- Kühlsystem- und Getriebeteile, ertastet werden. Erstaunlich, was da teilweise für Antworten heraus kamen.
Den ersten Platz der diesjährigen Ausfahrt haben Marlies und Ulrich Hartmann aus Bonn belegt (BMW 600). Das Team Klement/Behringer fuhr auf den zweiten und das Team Klein auf den dritten Platz. Die Laterne, als Schlusslicht der Ausfahrt, durfte das Team Prof. Genzow nach Hause tragen.
Beim Abschluss der Tour schaute man nur in strahlende Gesichter und das Feedback der Teilnehmer zur diesjährigen Herbstausfahrt war ausschließlich positiv: „Fantastisch“… „Perfekt organisiert“… „die beste Ausfahrt“... "die schönste Route mit einem fehlerfreien Roadbook"... „wie in einer großen Familie“… nun denn, es macht Freude, dass es allen so gut gefallen hat und dass das gesamte Wochenende wie vorgesehen abgelaufen ist. Der größte Dank geht aber an unsere Teilnehmer, die mit bester Laune und freudiger Stimmung maßgeblich zum Gelingen des schönen und geselligen Wochenendes beigetragen haben.
Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Auch in 2018 wird das Ziel der Ausfahrt ein gut gehütetes Geheimnis bleiben... aber eins ist sicher: es gibt wieder Kurven und Landschaft in Hülle und Fülle!